Montag, 23. September 2013

Succot in Jerusalem

Überraschenderweise habe ich Succot kurzfristig in Jerusalem und zudem noch in einer jüdischen Familie gefeiert. Für 3 Tage war ich bei Georgia, ihrem Mann und 3 Kindern, welche im Westbankteil von Jerusalem leben. Eine tolle Erfahrung! Succot ist das Fest, wo jede israelische Familie eine Laubhütte baut um abends (oder die ganze Woche) darin zu speisen. Das "Leben" in Laubhütten soll an das Wohnen während der Wüstenwanderung während dem Auszug aus Ägypten erinnern.
Ein Succot ist wie gesagt eine Hütte, die mit Palmenblättern bedeckt ist. Oft ist sie sehr weihnachtlich geschmückt ( glitzernde Gierlanden etc.) oder es werden Zitrusfrüchte aufgehängt.



Am Succotabend kam ein Teil der Familie vorbei und es gab ein großes Festmahl. Zuerst wurde auf hebräisch gebetet und gesungen, ein Kelch herum gegeben, dem Alter nach, der älteste zuerst. Essen gab es reichlich. Von gefüllten Teigtaschen über Hühnchen und Lammfleisch hin zu koscherem Eis, Schokoküssen und köstlichen Wassermelonen. 

Am nächsten Tag haben Georiga und Co mit mir einen Ausflug ans Tote Meer gemacht. Zuerst sind wir nach Masada gefahren, eine ehemalige jüdische Festung welche schon fast 3000 Jahre alt ist. Masada ist sehr wichtig für die jüdische Geschichte, da sie den jüdischen Freiheitswillen wiederspiegelt. Im Jüdischen Krieg wurde die Festung von Römern belagert und anstatt in Gefangenschaft zu enden hat sich der Großteil der Bewohner in der Festung umgebracht bevor die Römer die Festung gestürmt haben.



Im Anschluss sind wir nach Ein Gedi, einen NP aus dem unser Trinkwasser kommt. Ein kleiner Fluss mit Wasserfällen mitten in der Wüste.

Das Festland im Hintergrund ist die andere Seite des Toten Meers: Jordanien.


Anschließend waren wir dann auch noch im Toten Meer schwimmen. Ein sehr lustiges Gefühl! Ein bisschen so wie als würde man in Öl schwimmen. Durch den hohen Salzgehalt schafft man es nicht mit den Füßen bis auf den Boden zu kommen sondern bounced immer wieder hoch :D außerdem fühlt sich die Haut super weich an und das Salz schmeckt scheußlich. Natürlich haben wir volles Beauty-Programm gemacht und uns komplett mit Schlamm eingeschmiert. Abends bin ich nur noch erschöpft und zufrieden ins Bett gefallen.



Tag 2 in Jerusalem:

Zuerst sind wir zum bekannten Mahane Yehuda Market gefahren. Viele Menschen, viele Stände, wenig Platz, viele Gerüche und Geräusche. Sehr eindrucksvoll. Anschließend sind wir durch die Altstadt von Jerusalem gelaufen und haben das ganze Touriprogramm abgeklappert: das Zion Tor, die Klagemauer, die alten Überreste der Stadt, der Via Dolorosa, die Stände im arabischen Teil der Altstadt, die Grabeskirche, eine kleine Synagoge, den Blick auf den Ölberg und und und.

Den 3. Tag hab ich ganz auf Urlaub gemacht und einfach nur auf dem Sofa oder der Terrasse gesessen und gelesen :) Gegen 17h habe ich mich dann schon auf den Rückweg nach Tivon gemacht und bin dabei noch in den 1. Regen im neuen jüdischen Jahr geraten. Zu Fuß auf dem Weg zum Busbahnhof sind wir total nass geworden. Der Regen hat nur etwa eine 1/2 Std angehalten und mich an den Regenguss im Juni in Bonn erinnert. Nur um einen kleinen Eindruck zu bekommen:


Dienstag, 17. September 2013

Israels Feiertage

Schon wieder ist ein Feiertag, und schon wieder nichts los. Diesmal ist allerdings alles noch ein bisschen extremer. Es war Jom Kippur, der Versöhnungstag - der höchste jüdische Feiertag. An diesem Tag wird weder gegessen, noch getrunken, keine Musik gehört und es werden keine elektronischen Geräte betätigt. Streng genommen darf nichts gemacht werden außer Beisammensitzen, Reden und Lesen. 

Leider haben wir von dem Traditionellen nur sehr wenig mitbekommen, da wir die Zeit in Tabgha, am See Genezareth in einer Begegnungstätte verbracht haben. Vielmehr als Rumliegen, Lesen und Essen haben wir auch nicht getan. - Außer, dass ich dummerweise von einer Biene gestochen wurde, eine allergische Reaktion hatte und nachts total schlecht schlafen konnte.
In Tabgha war es total entspannend undruhig. Außerdem läuft ein kleiner Fluss in den See Genezareth, in dem man super Baden gehen kann. Von dem vielen Entspannen habe ich allerdings irgendwie das Gefühl noch viel träger geworden zu sein :D.
Was ich nur erwähnen möchte ist, wie kompliziert das Busfahren in Israel doch sein kann. Besser gesagt, eigentlich ist es ganz einfach: man stellt sich an die Bushaltestelle und wartet, bis der Bus kommt. Problem ist allerdings, dass man nicht weiß ob die Busse pünktlich kommen, oder ob sie überhaupt kommen!
Für den Weg nach Tabgha braucht man eigentlich eine gute Stunde. Wir waren sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg mehr als 3 Stunden unterwegs, weil kein Anschlussbus kam. Selbst die Israelis warten und warten ... und verweisen aufs Internet, denn laut Plan kommt ja einer - in 5 Minuten!


Tiberias auf der anderen Seite des Sees


Bei den ganzen Feiertagen haben wir ziemlich viel frei (was man schon an dem vielen Reisen sehen kann;) ), und das alles geht nicht mal von unseren Urlaubstagen ab ... dennoch will ich euch die Tage was von meinem "Alltag" berichten, insofern man das nach 3 Wochen schon Alltag nennen kann :)

Schalom, eure Malin

Freitag, 6. September 2013

Rosh ha Schana & Ausflug nach Tel Aviv

Jetzt am Donnerstag war Rosh ha-Schana, jüdisch Neujahr. Für alle, die es also noch nicht wussten: Ich befinde mich nun im Jahre 5774!
Rosh ha-Schana ist einer der höchsten Feiertage in Israel. Im Kfar wurde dies die letzte Woche schon ausführlich gefeiert und mit allen Membern getanzt und gesungen. Ein großes Event! Vom Projekt haben wir zu diesem Anlass sogar Handtücher geschenkt bekommen ;)
Zu Rosh ha-Schana werden Äpfel in Honig getunkt und gegessen, dies steht dafür, dass das neue Jahr besonders sweet wird.



Weil wir frei haben fahren wir Volontäre nach Tel Aviv um den Rest unserer Gruppe zu treffen. Tel Aviv ist wie tot! Keine Busse fahren, nur Sheruts.
Wir verbringen den Tag und den Abend am Strand von Yafo. Wieder gehen wir nachts schwimmen :) und wieder einmal gibt es eine Falaffel.

Alle 8 EKiR Volontäre übernachten in Rishon in der WG, ca 20 min. von Tel Aviv entfernt. Auch am nächsten Tag ist es eine Herausforderung ein Sherut zu finden um zum Strand zu gelangen. Am Strand wurde Judith leider von einer Qualle erwischt, was den Strandaufenthalt dann relativ schnell beendet hat. Zurück hat uns ein nettes israelisches Ehepaar in ihrem Auto mitgenommen. Die zwei konnten kein Wort Englisch, kannten den Weg nicht und haben scheinbar noch nie das GPS auf ihrem neumodischen Smartphone verwendet. Für den eigentlichen 10 minütigen Weg haben wir mehr als eine halbe Stunde gebraucht und einen kleinen Ehestreit ausgelöst, aber die zwei haben uns super lieb bis vor die Haustür gebracht! Die Gastfreundlichkeit der Israelis überrascht mich immer wieder positiv!


Tel Aviv
die anderen EKiR Volontäre


old Yafo

Tel Aviv Strand


die Skyline von Tel Aviv












dies ist das Tal auf das man vom Kfar aus blickt
PS: Was ich vergessen habe zu erzählen: Am Dienstag haben wir einen kleinen Spaziergang vom Kfar aus in die Felder gemacht und nach einer Ausgrabungstätte ganz in der Nähe gesucht. Auf dem Weg haben wir unterschiedliche wilde Früchte wie z.B. Granatäpfel gefunden und verzehrt. Diese waren sehr lecker - die Kaktusfeige hingegen bleibt mir weniger gut in Erinnerung! Obwohl ich sie geschält habe hatte ich nach einem Biss nämlich viele kleine Stacheln in Händen, Lippen und dem kompletten Mundraum stecken. Bis zum nächsten Morgen haben mich die kleinen Stacheln genervt und gequält.

Dienstag, 3. September 2013

Woche Nr.1

So ihr Lieben,

grade mal 6 Tage und ich habe schon unglaublich viel erlebt!
Nach der Nacht in Haifa hatte ich meine ersten 3 Arbeitstage und fühle mich im Projekt pudelwohl, die Aussicht ist atemberaubend, das Wetter klasse, die Leute nett und die Member super herzlich und einzigartig. Wir werden so schnell aufgenommen, sodass die Arbeit richtig Spaß macht!

Am Shabbat waren wir zu 9. in den Golanhöhen wandern. Morgens sind wir mit dem Bus bis nach Haifa und haben von da aus ein Sherut (arabisches Taxi) genommen. Mit 3l Wasser im Gepäck sind wir durch die pralle Mittagssonne gewandert.
DANKE liebe Mama. Deine Trekkingsandalen sind gefühlt das sinnvollste Kleidungsstück :) nicht nur, dass sie hier total in Mode sind, nein, sie sind auch noch super praktisch!!
Denn die Wanderung ging nicht nur über Stock und Stein, sondern auch durch einen kleinen Fluss und hüfthohes Wasser. Am Ende der Wanderung ist ein Wasserfall mit kaltem Quellwasser. Herrlich! :)
Die Rückreise aus dem Nationalpark war dann schon die nächste Herausforderung: Der nächste Bus fährt erst in 5 Stunden - nach Shabbat natürlich. Also trampen wir in 2-3er Gruppen zurück nach Kiryat Tivon. Wir sind zu 3. als letzte los und kamen als erste an :) mit nur 1x umsteigen wurden wir von zwei netten Arabern bis ins Dorf reingefahren.